Laden auf dem Weg zum Baumarkt. Warum sich die Brennstoffzelle nicht durchsetzen wird. Vom Rheinland ins Bayernland - diesmal mit 2 Personen an Bord. Spaziergang an der Donau mit überraschender Sichtung. Die Arbeitswoche beginnt mit Ladeabbrüchen - endet aber versöhnlich. Zurück ins Rheinland: Vier Etappen, drei Ladestops, zwei Personen, ein e-Auto. Krieg in Europa. Sonntagsspaziergang am Rhein - während in Russland ein Wahnsinniger mit dem Einsatz von Atomwaffen droht.
Laden auf dem Weg zum Baumarkt
05.02.2022, Kilometer: 16.308
Auf dem Weg zum Baumarkt in Leverkusen probiere ich am 05.02. einen weiteren High Performance Charger (HPC) in der Nähe meines Wohnortes aus. Der Standort von Allego in der Stixchesstraße in Leverkusen verfügt über 2 Ladepunkte mit je 150 kW Leistung, das taugt mir für eine schnelle Zwischenladung ganz gut. Leider kommt es auch hier erneut zu Ladeabbrüchen, weshalb ich einen zweiten Ladevorgang starten muß, um schließlich mit einem SoC von 60% den Standort verlassen zu können.
Warum sich die Brennstoffzelle nicht durchsetzen wird
06.02.2022, Kilometer: 16.323
Beim Stöbern durch meine beiden Lieblingsportale zur Elektromobilität electrive.net und ecomento.de stoße ich heute erneut auf einen Artikel, der die Unterschiede in der Energieeffizienz batterieelektrischer Antriebe und denen von Fahrzeugen mit Brennstoffzelle sowie klassischen Verbrennungsmotoren deutlich macht.
Ich nehme das zum Anlaß, gezielt nach vergleichbaren Beiträgen zu suchen und werde fündig. Für all diejenigen Menschen, die mir regelmäßig weismachen wollen, daß "Wasserstoff die Zukunft", das batterieelektrisch angetriebene Fahrzeug ein Irrweg sei und die Brennstoffzelle schließlich das Rennen machen wird, stelle ich Euch die Ergebnisse diverser wissenschaftlich fundierter Studien an dieser Stelle einmal konzentriert zur Verfügung - macht euch gerne Euer eigenes Bild jenseits der Stammtischparolen.
Nach einer unter anderem von Auto Motor & Sport zitierten Untersuchung des Helmholtz Instituts betragen etwa die Verluste zwischen Quelle und Rad beim batterielektrischen Fahrzeug (nur) 30%, während sie beim wasserstoffbetriebenen Fahrzeug bei 82-85% (!) liegen. Die Volkswagen AG hat diese Zahlen mit 76% und 30% abgeschätzt, der VCÖ hat den Gesamtwirkungsgrad des batterieelektrischen Antriebs mit 69% ermittelt, während der eines Fahrzeugs mit Brennstoffzelle nur bei 26% und der eines mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeugs sogar nur bei 13% gesehen wird. Transport & Environment sieht die Gesamteffizienz des batterieelektrischen Antriebs sogar bei 73%, die der Brennstoffzelle bei lediglich 22% und die konventionell angetriebener Fahrzeuge ebenso wie der VCÖ bei 13%. Um 100 km Fahrstrecke zurückzulegen, verschwendet ein PKW gemäß WELL-TO-WHEEL-Vergleich beim klassischen Antrieb mit Verbrennungsmotor rund 80% der Energie - diese kommt nicht an den Rädern an. Beim Wasserstoffantrieb über eine Brennstoffzelle sind es immer noch 70% - dagegen sehen die 29% Verlust des batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugs vergleichsweise hocheffizient aus.
Mit dieser Darstellung deckt sich auch die des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus dem Januar 2021, wonach ein PKW der Kompaktklasse auf 100 km Fahrstrecke lediglich 18 kWh Energie bei batterieelektrischem Antrieb benötigt, bei Antrieb mit Brennstoffzelle mit 54 kWh dreimal so viel (!) und mit klassischem Verbrennungsmotor mit 115 kWh sogar mehr als das 6-fache!
Der Nutzfahrzeughersteller TRATON Group hat denselben Vergleich durch das Fraunhofer-Institut statt für PKW einmal für Nutzfahrzeuge durchführen lassen und kommt zu ähnlichen Werten: Während beim Antrieb mit Brennstoffzelle nur 25% der investierten Energiemenge an den Rädern ankommen, sind es beim batterieelektrisch motorisierten LKW 75%, also dreimal so viel! Konsequenterweise haben daher sowohl MAN als auch Scania erklärt, dem batterieelektrischen Antrieb gegenüber der Brennstoffzelle klar den Vorrang in der Entwicklung zu geben. Dazu passt dann auch der Testbericht des AutoBild-Chefredakteurs Andreas May, der bereits ein Elektroauto gefahren hat, bei dem er aus seiner Sicht "keine Kompromisse" im Vergleich zum Verbrenner eingehen muss. Entsprechend reift auch in der Motorpresse mittlerweile die Einsicht, daß "das Wasserstoffauto keine gute Idee ist und daher nicht kommt".
Für mich ist das Ergebnis offensichtlich - wenn wir den Klimawandel verlangsamen wollen, müssen wir konsequent auf die energieeffizienteste Antriebsform setzen und können uns vermeidbare Verschwendung knapper Energie nicht (mehr) leisten. Und diese Antriebsform ist nunmal der batterieelektrische Antrieb. Welches Fazit zieht Ihr für Euch?
Vom Rheinland ins Bayernland - diesmal mit 2 Personen an Bord
12.02.2022, Kilometer: 16.885
Den Transfer vom Rheinland in die Oberpfalz machen wir an diesem Wochenende zu Zweit - meine bessere Hälfte hat sich entschieden, ihre Arbeit eine Woche lang aus dem Homeoffice zu erbringen, was uns ermöglicht, eine Woche lang gemeinsam den Standort zu wechseln. So brechen wir diesmal bereits Samstags zu meinem Zweitwohnsitz auf und starten mit einem zu knapp 90% vollgeladenen Akku auf die Langstrecke. Nach einem problemlosen ersten Ladestop bei IONITY in Bad Camberg halten wir um die Mittagszeit das zweite Mal bei Allego in Kleinostheim. Hier sind leider bereits alle drei HPC-Ladepunkte belegt - der vierte wie in meinem letzten Monatsbericht beschrieben nach wie vor nicht funktionsfähig, sodaß wir auf den TripleCharger mit einer Ladeleistung von max. 50 kW ausweichen müssen. Mit einem SoC von 64% brechen wir daher schließlich bereits wieder auf und entscheiden uns diesmal zu einer Vier-Stop-Strategie.
Der nächste Halt bei IONITY an der Raststätte Haidt-Süd fällt dafür etwas länger aus. Bis zu einem SoC von 97% (!) lade ich den EQC, während wir uns die Beine im angrenzenden Wäldchen vertreten und dabei auf einen überraschenden Zeitgenossen stoßen.
Um das Fahrzeug nicht mit einem SoC von unter 10% über Nacht abstellen - oder über den JuiceBooster erhebliche Energiemengen über meinen privaten Stromanschluß nachladen - zu müssen, legen wir abschließend noch einen kurzen Ladestop bei OMV in Pentling am dortigen EnBW-Lader ein und beschließen den Tag dann mit einem Abendessen in Regensburg, währenddessen sich sogar noch eine Lademöglichkeit an der REWAG-Säule in der Karl-Stieler-Straße ergibt. "Steht er, dann lädt er" - der Leitsatz des bekannten e-Mobilisten Ove Kroeger - trifft es hier wieder auf den Punkt, und da von diesem Ladeort im GoingElectric-Forum noch gar kein Bild existierte, habe ich meins dann direkt hochgeladen. Dass e-Auto auch eine Nummer kleiner geht, beweist an diesem Abend der gesichtete Kleinstwagen - erinnert mich irgendwie an das Kleinstfahrzeug, welches ich bei unserem ersten Urlaub mit dem e-Auto in Schottland in Ullapool gesichtet hatte!
Spaziergang an der Donau mit überraschender Sichtung
13.02.2022, Kilometer: 16.902
Am darauffolgenden Sonntag lassen wir es etwas ruhiger angehen und entscheiden uns bei dem schönen Wetter zu einem Spaziergang entlang der Donau in Kelheim. Der EQC lädt währenddessen im Donaupark an der Ladesäule der Stadtwerke Kelheim, die offenbar mit der REWAG eine Partnerschaft eingegangen sind, von einem SoC von 44% bis auf 74% wieder auf - und dank "Fallpauschale" ist das sogar noch eine besonders günstige Ladung!
Bei unserer Rückkehr fällt mir dann noch ein Elektrofahrzeug auf, welches ich bislang noch nicht in Natura gesehen habe: Ein Cupra Born, offensichtlich ein Vorführfahrzeug des Händlers Bierschneider, in der Farbe Aurora Blue und mit 20" Leichtmetallrädern "HURRICANE Black/Silver", glänzt in der Nachmittagssonne und gefällt sowohl mir als auch meiner Partnerin auf den ersten Blick. Sehr ansprechend - den würde ich deutlich eher kaufen als sein Schwestermodell VW ID.3, der im Vergleich dazu nach meinem Geschmack eher langweilig aussieht.
Die Arbeitswoche beginnt mit Ladeabbrüchen - endet aber versöhnlich
14.02.2022, Kilometer: 16.935
Vom "Elektroauto ohne Kompromisse" sprechen Dennis Peterman und Andreas May in ihrem Testbericht zum KIA EV6 AWD - ich dagegen erlebe in der folgenden Woche wieder einmal reihenweise Ladeabbrüche. So z.B. am Montag, den 14. Februar beim Laden an der AC-Wallbox in derTiefgarage meines Arbeitgebers: Innerhalb von 10 Minuten nach dem Start der Ladung sehe ich auf dem Smartphone bereits 2 Ladefehler. Und das bleiben während der Woche nicht die einzigen ...
19.02.2022, Kilometer: 17.190
Das schöne Wetter am darauffolgenden Samstag nutzen wir für eine Wanderung in Regenstauf - den EQC haben wir diesmal ganz normal auf einem Parkplatz abgestellt. Die allfällige Ladung holen wir dann am Abend nach, erneut habe ich dafür den Parkplatz an der REWAG-Säule in der Karl-Stieler-Straße genutzt, wie beim letzten Mal auch ergab sich hier ein problemloser Ladevorgang.
Zurück ins Rheinland: Vier Etappen, drei Ladestops, zwei Personen und ein e-Auto
20.02.2022, Kilometer: 17.741
Sonntags geht es dann wieder zurück ins Rheinland. Die Reichweite des EQC bestimmt unseren Takt. Deshalb gibt es ein Frühstück beim Bäcker Beck in Heßdorf, während der EQC gegenüber im neuen EnBW-Ladepark aka HyperHub den Akku füllt. Leider bricht auch hier wieder die Ladung beim SoC von 53% ab - nach Rückkehr zum Fahrzeug muß ich tatsächlich noch einmal die Ladung neu starten, um schließlich mit einem SoC von 75% von dannen ziehen zu können. Den nächsten Stop, diesmal an der Autobahn-Raststätte Spessart-Nord mit dem Ladepartner IONITY, bei dem ich im Januar so große Probleme hatte, erreichen wir mit lediglich 5% SoC und aktivierter Schildkröte, im Display des EQC erkennbar durch den nicht deaktivierbaren Warnhinweis "Antriebsleistung vermindert - s. Betriebsanleitung" und spürbar an einer bis auf 40% (!) reduzierten Leistungsabgabe. Die Ladung startet aber direkt mit einer Leistung von 33 kW nach wenigen Sekunden, und nach insgesamt 41 Minuten Ladedauer sind dann auch knapp 64 kWh in den Akku geflossen - mit einem SoC von 82% kann es weitergehen!
Doch ein dritter Ladestop steht uns noch bevor. Ich teste dafür erneut eine Ladestation, an der ich bislang noch nie geladen habe, und zwar die der EnBW am Rasthof Montabaur-Ost. Von 14-80% laden wir hier in gut 36 min. 55,2 kWh nach, das reicht dann schlußendlich bis nach Hause, wo wir nach 7 Stunden und 35 min. Fahrzeit und 538 km Fahrstrecke ankommen.
Krieg in Europa
24.02.2022, Kilometer: 17.745
Der 24. Februar 2022 ist kein guter Tag für Europa. Wladimir Putin erkärt der Ukraine den Krieg, und die Welt ist fassungslos. Vom EQC gibt es an diesem Tag nichts zu berichten, doch in den nächsten Tagen bricht eine Welle der menschengemachten Gewalt über die Menschen in der Ukraine herein, die die wenigsten von uns sich hätten vorstellen können. So wie bereits in Tschetschenien und Syrien bombardieren die russischen Streitkräfte Märkte, Menschenmassen, Kliniken, Schulen, einfach alles. Hier geht es um die Energie- und Mobilitätswende und meine Erfahrungen mit einem Elektroauto - aber dieser Tag markiert einen Einschnitt in der Geschichte und sorgt dafür, daß andere Themen unmittelbar in den Hintergrund treten. Ich bin tief schockiert und fassungslos ...
Sonntagsspaziergang am Rhein im Sonnenschein - während in Russland ein Wahnsinniger mit dem Einsatz von Atomwaffen droht
27.02.2022, Kilometer: 16.228
Der am 24.02. begonnene Angriffskrieg nimmt jeden Tag an Schrecken und Wucht zu. Während im Rheinland die ersten Sonnenstrahlen des heraufziehenden Frühlings die Menschen nach draußen locken, versetzt Wladimir Putin die Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft. Wo soll das noch hinführen? Das kann mir natürlich keiner der Leser beantworten - der Seele tut es angesichts der heraufziehenden Weltuntergangsstimmung dennoch gut, daß wir eine Wanderung am Rhein entlang mit einem abschließenden Besuch des von Omis und Opis betriebenen Café Zuckersüß in Monheim unternehmen, während der der EQC erneut einen bisher noch nicht aufgesuchten Ladepunkt ausprobieren darf - und zwar den am Berliner Ring in Monheim. Gefällt uns gut, dieser Ladeort - mit insgesamt 5 Ladesäulen und 10 Ladepunkten à 22 kW sollte hier am Wochenende auch immer etwas frei sein!
Zusammenfassung
Vorgestern waren wir besorgt wegen der Corona-Pandemie, gestern waren die Bedrohungen durch den Klimawandel in aller Munde - und beide Krisen sind nach wie vor aktuell. Überlagert wird das Bewußtsein der Menschen in Europa nun jedoch durch eine weitere menschengemachte Krise, die durch den brutalen Überfall eines Diktators auf ein unabhängig lebendes und Freiheit suchendes Volk ausgelöst wurde. Da treten Dinge wie die Erfahrungen mit einem Elektroauto irgendwie in den Hintergrund. Bis auf die sich häufenden Ladeabbrüche und teilweise auch Störungen beim Start von Ladevorgängen sind die Erfahrungen mit diesem aber auch nach wie vor positiv. Ich hoffe, im nächsten Monat bereits über positivere Geschehnisse und vor allem ein sich abzeichnendes Ende der furchtbaren Aggression berichten zu können!
Probleme: Gelegentliche Ladeabbrüche, Schwierigkeiten beim Start des Ladevorgangs
Der aktuelle Durchschnittsverbrauch über die gesamte Laufleistung liegt bei
(Link führt zu den Details bei Spritmonitor)