Monatsbericht Februar 2023_240Fahrstromkosten von über 130,- EUR für 530 km Fahrstrecke. Pendelei von Süd nach Nord. Laden im Möbelhaus. Nebelschlußleuchte an heißt: 50 Meter Sichtweite und 50 km/h. Treffen mit der Lufthansa Technik in Hamburg. Karneval im Rheinland. Drei Ladungen, drei unterschiedliche Betreiber.

Fahrstromkosten von über 130,- EUR für 530 km Fahrstrecke

05.02.2023, Kilometer: 62.276

Am 05.02.2023 pendele ich wieder einmal aus dem Rheinland in die Region Regensburg. Da ich die Route mittlerweile wie meine Westentasche kenne, gibt es unterwegs kaum Überraschendes. Stattdessen habe ich Euch mal zusammengestellt, was so eine Tour - kalkuliert auf der Basis von "rack rates", also den in meiner App angezeigten Listenpreisen der Fahrstromanbieter - so kostet. Am 05.02.2023 sind es beispielsweise insgesamt 4 Ladestops:

Macht in Summe 133,29 EUR für 151,3 kWh, also 88 ct/kWh (!) oder 25 ct/km bzw. 24,96 EUR/100 km bei einer Gesamtdistanz von 534 km und einem Energieverbrauch von 28,3 kWh/100 km. Ein signifikanter Unterschied zu den 6,61 EUR/100 km, die ein elektrisch betriebenes Fahrzeug der Mittel-/Oberklasse nach dem aktuell in Tankstellen ausgehängten Energiekostenvergleich des BMWK an Energiekosten verursacht. Und das ist noch nicht einmal die ganze Wahrheit, denn während ich an meinem Startpunkt mit einem SoC von 80% losgefahren bin, bin ich an meinem Ziel nur mit etwa 25% SoC angekommen, d.h. der Stromverbrauch war in der Realität sogar noch etwas höher.

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Das macht in meinen Augen noch einmal sehr deutlich,

  • daß ein Fahrzeug in SUV-Bauform deutlich mehr Energie benötigt als eine Limousine oder ein Coupé,
  • welch starken Einfluß die Außentemperatur und Witterung sowie die Fahrgeschwindigkeit beim Elektroauto auf den Energieverbrauch haben,
  • daß elektrische Energie je nach Bezugsquelle deutlich teurer angeboten wird als dieselbe Energiemenge aus fossilen Energieträgern (Gas 16,86 ct/kWh Stand 20.02.2023Dieselbenzin 1,733 EUR/l Stand 21.02.2023 / 9,6 kWh/Liter = 18,05 ct/kWh), und
  • daß die Kosten für den Betrieb eines Elektroautos insbesondere sehr stark davon abhängen, ob man den Strombedarf am HPC auf der Langstrecke (zu in meinem Beispiel Stückkosten von 88 ct/kWh) oder an der eigenen Wallbox, die idealerweise durch Solarstrom vom Dach versorgt wird (hier rechnen wir mal mit 13,4 ct/kWh), deckt - oder aus einer Quelle mit einem Preis irgendwo dazwischen. Allein dieser Faktor trägt zu einer Bandbreite für die Kosten des Fahrstroms von 3,79 EUR bis 24,96 EUR pro 100 km bei - gewaltig!

Pendelei von Süd nach Nord

09.02.2023, Kilometer: 62.919

Zurück geht es bereits 4 Tage später. Da ich mit 98% SoC (!) losgefahren bin, reicht es, den ersten Ladestop bei Aral pulse in Dettelbach nach knapp 200 km Fahrstrecke einzulegen - mit einem SoC von 23% angekommen wären sogar noch 30-50 km mehr Reichweite dringewesen. Von hier geht es allerdings mit Höchstgeschwindigkeit auf der schnellen Verbindungsetappe bis nach Kleinostheim, wo ich bereits 100 km später schon wieder Bedarf zum Nachladen habe - das kostet viel Energie und dieses Stück gehe ich daher gerne mit weitgehend gefülltem Akku an. In Bad Camberg stoppen wir dann knapp 100 km später noch einmal und dann geht es bis zum Tagesziel in Langenfeld/Rheinland, wo wir kurz vor 23:00 Uhr einlaufen.

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Langstreckenpendelei in Deutschland - und der EQC schlägt sich ganz wacker, obwohl er dafür sicher nicht unbedingt ausgelegt wurde!

Laden im Möbelhaus

11.02.2023, Kilometer: 62.968

So wie im Januar 2022 bei Möbel Hardeck in Hilden ist es am 11.02.2023 das Möbelhaus Ostermann in Haan, wo wir während des Einkaufs den EQC zum Laden an der AC-Ladesäule anschließen können. Genau so, wie jedes größere Möbelhaus die Verweildauer seiner Kunden mit Tiefpreisen in einem Restaurant zu maximieren versucht, helfen natürlich auch solche Lademöglichkeiten, den Kunden zu einem längeren Aufenthalt zu animieren und damit vielleicht noch das eine oder andere Zusatzgeschäft zu ermöglichen. 

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Bei uns hat es an diesem Tag nur für eine Bettwäschegarnitur und ein Frühstück für zwei gereicht - aber immerhin. Und: Ich habe zum ersten Mal das direkte Duell mit einem weiteren EQC-Fahrer um den niedrigsten Durchschnittsverbrauch auf der Basis von insgesamt 20 Fahrten gewonnen, hurra!

Nebelschlußleuchte an heißt: 50 Meter Sichtweite und 50 km/h

12.02.2023, Kilometer: 62.969

Monatsbericht Februar 2023_229Dass man eine Nebelschlussleuchte am Auto (nur) dann benutzen sollte, wenn die Sichtweite unter 50 Metern liegt, haben wir alle bereits in der Fahrschule gelernt - und auch, daß man in diesen Fällen nicht schneller als 50 km/h unterwegs sein darf! So eine Nebelschlußleuchte strahlt nämlich bis zu 20x heller als das normale Rücklicht und blendet damit andere Verkehrsteilnehmer über Gebühr, wenn sie auch bei normaler Witterung eingeschaltet wird. Bei Facebook habe ich dazu ein schönes Fundstück entdeckt, was diese Rahmenbedingungen für jedermann verständlich zusammenfasst - deshalb zeige ich es auch hier noch einmal zur Erinnerung.

Am 12.02.2023 herrscht zum Glück kein Nebel in Langenfeld, als ich auf dem Parkplatz an der Sparkasse den EQC zum AC-Laden anschließe. Trotzdem ist auf diesem Foto etwas anders als auf den bisher gezeigten Fotos dieses Ladeorts - habt Ihr es schon entdeckt?

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Wer genau hingeschaut hat, hat vielleicht festgestellt, daß der EQC diesmal nicht an dem Lader der Westenergie (im Foto links), sondern dem der Stadtwerke Langenfeld direkt daneben angeschlossen ist. Die Roaming-Möglichkeiten mit den mir zur Verfügung stehenden Ladekarten und Lade-Apps werden offensichtlich von Monat zu Monat besser und meine Ladekarte funktioniert nun auch hier - prima!

Treffen mit der Lufthansa Technik in Hamburg

13.02.2023, Kilometer: 63.398

Am Montagmorgen bin ich bereits vor 06:00 Uhr auf der Straße - heute unterwegs zu einem geschäftlichen Austausch mit Kollegen der Lufthansa Technik in Hamburg, den ich aber nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem EQC wahrnehme - innerdeutsch zu Fliegen versuche ich angesichts der dabei entstehenden Emissionen nach Möglichkeit zu vermeiden. Mit ABRP habe ich die Strecke am Sonntag bereits einmal durchkalkuliert - die App schlägt mir sage und schreibe 5 Ladestopps (!) auf der Strecke vor. Nein danke - ich bin sicher, dass ich das zusammen mit dem EQC und seinem Navigationssystem mit deutlich weniger Unterbrechungen hinbekomme.

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Und so ist es auch. Einen ersten Ladestopp legen wir gegen 08:00 Uhr an der Aral-Tankstelle in Neuenkirchen-Vörden ein, wo ich den EQC von 13% SoC wieder bis auf 60% auflade. Warum nicht mehr? Weil wir so oder so einen zweiten Ladestopp auf der Strecke machen müssen - und ich diesen lieber etwas später am Vormittag machen möchte als in aller Frühe. Also geht es nach dem Verzehr des mitgebrachten Müslis ? zügig und staufrei weiter Richtung Bremen, wo die Tempolimits auf der A1 schließlich aufgehoben werden und die Autobahn bis nach Hamburg mit hoher Geschwindigkeit befahren werden kann.

Für den tatsächlich nötigen zweiten Ladestop verlasse ich dann in Posthausen noch einmal die Autobahn und finde schließlich beim Einkaufszentrum dodenhof in Ottersberg 3 km weiter einen Ladepark von Allego vor, an dem an diesem Morgen auch noch reichlich Lademöglichkeiten frei sind. Bereits die erste angefahrene Ladesäule nimmt problemlos ihren Betrieb auf und bringt den EQC von 18% SoC zügig wieder auf 78%, und ich hole ich mir in der Zeit im Einkaufszentrum einen leckeren Kaffee ☕️. So macht e-Mobilität Spaß!

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Von hier aus erreiche ich dann problemlos ohne weitere Unterbrechung mein Tagesziel in Hamburg. Und der Termin lohnt sich - mit Jöran Glüsen und Volker Pelikan von der Lufthansa Technik erleben wir einen spannenden Nachmittag und erfahren einiges über die Chancen und Grenzen einer Matrixorganisation sowie über die Herausforderungen an das Prozessmanagement in einem Großkonzern wie der Lufthansa. Und im Ristorante Il Buco lassen wir den Abend gemeinsam ausklingen - eine runde Sache!

Über Nacht steht der EQC dann im Innenhof des direkt an der Außenalster gelegenen Relexa Hotels Bellevue, wo er am Destination Charger mit 7,4 kW in Ruhe nachladen kann.

14.02.2023, Kilometer: 63.820

Am Dienstagmorgen gegen 6:00 Uhr mache ich mich bereits wieder auf den Weg zurück ins Rheinland - der EQC hat zu diesem Zeitpunkt einen SoC von 99% erreicht!

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Aufgrund von Streckenbehinderungen auf der Route über Bremen nehme ich diesmal die Alternativroute über die A7 nach Süden, auf der wir nach dem Wechsel auf die A2 bereits gegen 07:45 Uhr den von EnBW betriebenen Schnellladepark des Maxi-Autohofs in Lauenau erreichen. Da der Lader etwas abseits des Autohofs liegt, verzichte ich aufs Frühstück und lade lediglich das Auto bis zum SoC von 89% wieder auf.

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Den zweiten Ladestopp des Tages machen wir dann an einem Ladepunkt, den ich bereits im September 2022 schon einmal aufgesucht habe: Dem ebenfalls von EnBW betriebenen Ladepark in Beckum vor dem dortigen Hellweg-Baumarkt. 77% SoC erreichter Ladefüllstand sind hier heute genug, um mit ausreichend Restenergie bis ins Rheinland zu kommen - schließlich habe ich den Anspruch, um 12:00 Uhr bereits wieder am Schreibtisch in meinem HomeOffice zu sitzen. Und das gelingt auch. Zwei Ladestopps reichen auch auf der östlichen Route völlig, fünf braucht nicht einmal der relativ "durstige" EQC für diese Strecke! 

Karneval im Rheinland

18.02.2023, Kilometer: 63.828

Ein seltenes Bild bietet sich am darauffolgenden Samstag. An zwei der von mir bevorzugten Ladeorte steht der EQC diesmal ganz allein - na klar, es ist Karnevalssamstag und kurz vorm "Zoch", für den ab 12:00 Uhr die Innenstadt komplett abgesperrt wird, sind nicht mehr allzuviele Menschen unterwegs. So haben wir sowohl den AC-Ladepunkt an der Solinger Straße als auch den DC-Lader an der Aral-Tankstelle ganz für uns allein.

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Letzeren verlasse ich dann beim SoC von 75% allerdings auch in großer Eile, um vor der Sperrung noch sicher nach Hause zu kommen - hat geklappt, alles gut!

Drei Ladungen, drei unterschiedliche Betreiber

19.02.2023, Kilometer: 64.369

Am 19.02.2023 geht es wieder nach Bayern. Die insgesamt drei Ladestopps machen wir heute bei drei unterschiedlichen Betreibern.

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  • 1. Ladung von 20-61% SoC (34,1 kWh) bei E.ON in Medenbach West kurz vor Wiesbaden bei 64.013 km für 24,90 EUR
  • 2. Ladung von 33-90% SoC (46,4 kWh) bei Allego in Kleinostheim bei 64.074 km für 40,90 EUR
  • 3. Ladung von 22-86% SoC (51,8 kWh) bei EnBW in Heßdorf (Erlangen-West) bei 64.236 km für 45,60 EUR

Und alle drei Ladungen nehmen einen völlig problemlosen Verlauf, trotz unterschiedlichem Equipment (ABB HP CP500 CJ bei E.ON, alpitronic Hypercharger HYC 300 bei Allego und EnBW).

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Macht in Summe 111,40 EUR für 132,3 kWh - etwas günstiger als der Trip am Anfang des Monats, dafür waren am Folgetag aber bei Ankunft an meinem Arbeitsplatz auch nur noch 13% im Akku. Soviel kostet ein solcher Ritt einfach. Dazu kommen noch die Kosten für's Abendessen, welches ich erneut beim Asiaten in Heßdorf eingenommen habe - das lässt sich einfach wunderbar mit der Ladepause synchronisieren und ist darüber hinaus noch jedesmal eine willkommene, leckere Unterbrechung der Anreise!

Zusammenfassung

Nahezu exakt 3.000 Kilometer hat der EQC im Monat Februar 2023 zurückgelegt, wobei wir sowohl die frische Luft an der Küste als auch die winterlichen Bedingungen im Süden der Republik getestet haben. Zu meiner Freude waren es erneut völlig problemlose Kilometer im Unterschied etwa zu den Erfahrungen im Februar 2022. Damals berichtete ich auch über den Kriegsausbruch in der Ukraine - heute, 12 Monate später ist leider immer noch kein Ende dieser furchtbaren Gewalt abzusehen. Hoffen wir, daß die kriegerischen Aktivitäten Russlands wie von manchen Experten erwartet noch in diesem Jahr ein Ende finden, dann habe auch ich selbst wieder noch mehr Freude an und Zeit für diesen Langzeittest!

Probleme: Keine

Der aktuelle Durchschnittsverbrauch über die gesamte Laufleistung liegt bei Spritmonitor.de 
(Link führt zu den Details bei Spritmonitor)

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