Der BMW i4 ist ein Mittelklasse-Elektroauto des deutschen Automobilherstellers Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG), dem börsennotierten Automobil- und Motorradhersteller mit Sitz in München, der auch als BMW Group auftritt. Die Produktpalette umfasst die Automobil- und Motorrad-Marke BMW, die Automarken Mini und Rolls-Royce sowie die BMW-Submarken BMW M und BMW i. BMW gehört mit 99 Milliarden Euro Umsatz und rund 120.700 Beschäftigten im Geschäftsjahr 2020 zu den größten Wirtschaftsunternehmen Deutschlands und zählt mit einer Jahresproduktion von 2,26 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2020 zu den 15 größten Autoherstellern der Welt.
Der BMW i4 basiert auf dem BMW 4er (interne Bezeichnung: G22 – Coupé, G23 – Cabriolet, G26 – GranCoupé), der am 2. Juni 2020 vorgestellt wurde. Die Vorstellung des elektrischen Derivats BMW i4 erfolgte auf den Tag genau 1 Jahr später am 02.06.2021. Die technischen Daten des BMW i4 könnt Ihr hier auf der Website des Herstellers ansehen. Ich habe im Internet folgende Daten zusammengetragen:
Technische Daten (Herstellerangaben) | BMW i4 eDrive 40 | BMW i4 M50 |
Motor/Antrieb | 1 fremderregter Synchron-Elektromotor (Hinterachse), 250 kW/340 PS, 430 Nm Drehmoment | 2 fremderregte Synchron-Elektromotoren (Hinter- und Vorderachse), 400 kW/544 PS, Allrad, 795 Nm Drehmoment |
Fahrleistungen | Spitze 190 km/h (abgeregelt); 0 – 100 km/h in 5,7 s; Reichweite 590 km (WLTP) | Spitze 225 km/h (abgeregelt); 0 - 100 km/h in 3,9 s; Reichweite 510 km (WLTP) |
Verbrauch | 16 - 20 kWh/100 km (WLTP) | 19 - 24 kWh/100 km (WLTP) |
Abmessungen | L 4.785 mm; B 1.852 mm; H 1.448 mm, Radstand 2.856 mm, Kofferraum 470 - 1.290 l | |
Batterie | Lithium-Ionen; 83,9 kWh (brutto), 81,5 kWh (netto) | |
Leergewicht | 2.125 kg | 2.290 kg |
Ladeleistung | max. 200 kW (DC), 11 kW (AC) | |
zul. Anhängelast (kg) | max. 1.600 kg | |
Grundpreis | 58.300 EUR | 69.900 EUR |
Zum BMW i4 gibt es bisher quasi nur Ankündigungen der Motorpresse, folgende Fahr- und Testberichte habe ich (allerdings erst nach meinem Entscheidungszeitpunkt) gefunden:
BMW i4 (2021) | Unterwegs mit BMWs neuer E-Limousine | Erlkönig-Fahrt mit Alexander Bernt von AUTO BILD. Der noch getarnte BMW i4 stand bereit zur ersten Testfahrt. AUTO BILD zeigt in diesem Video, wie sportlich sich die Elektro-Limousine fahren lässt. Im Boost-Modus sind mit 400 kW (544 PS) mehr PS unter der Haube zu erwarten als im M3, von 0 auf 100 soll es in vier Sekunden gehen. Alexander Bernt fährt in diesem Video den i4 Prototypen auf einer abgesperrten Teststrecke und legt zunächst besonderes Augenmerk auf die fahrdynamischen Eigenschaften des BMW i4, den er in der Version M50 - also dem ersten von BMW angebotenen M-Modell, welches vollelektrisch angetrieben wird - testen darf. Der technisch und von der Karosserieform auf dem 4er GranCoupe basierende i4 M50, der wie dieser über eine sich vollständig öffnende Heckklappe verfügt, überzeugt dabei sowohl in der Längs- (Beschleunigung unter 4,0 sec. von 0 auf 100 km/h mit Launch Control) wie auch der Querdynamik im Traction Mode. Alexander zeigt sich ebenfalls angetan von der intelligenten Rekuperation bis zum Stillstand mit der Möglichkeit des one pedal driving. Sein Fazit: "Für ein Vollelektroauto macht der sich auch im sportlichen Sinne richtig gut. Na klar - so ein Auto kommt natürlich von der reinen Performance nicht an 'nen M3 Competition 'ran, dafür ist das Auto einfach ein bißchen zu schwer, auch nicht dafür gemacht, querdynamisch so zu performen - aber für das, was er ist, lässt er sich richtig schön, sportlich-dynamisch bewegen. Und auch die "Normalversion" - der i4 eDrive 40 - ist für die vollelektrische Mittelklasse einer der dynamischsten Vertreter, die mir da bislang so unter den Hintern gekommen sind. Von daher - BMW - auch hier ziemlich viel richtig gemacht."
BMW i4 M50: Was BMW besser kann als Tesla & was nicht! | Christopher Karatsonyi alias Car Maniac hat den BMW i4 M50 im Rahmen eines Presseevents in der Nähe von Berchtesgaden im Herbst 2021 getestet und macht schon zu Beginn seines Videos klar, daß er den BMW i4 M50 als direkten Konkurrenten zum Tesla Model 3 Performance sieht "denn dieses Ding hat schon ordentlich Krawall unter der Motorhaube, das muß man ihm schon lassen" und kündigt an, daß er den i4 nicht nur in Bezug auf seine Performance, sondern auch auf seine Effizienz einer genauen Prüfung unterziehen möchte. Außer dem Tesla Model 3 sieht er tatsächlich kaum relevante Mitbewerber, da die meisten e-Autos bislang in der Bauform eines SUV am Markt debütieren und neben elektrisch angetriebenen Kombis auch Limousinen dieser Größenklasse rar sind. "Von günstig kann man hier natürlich nicht reden" findet Chris angesichts eines Basispreises von 69.000 Euro, "aber Ihr kriegt halt auch ein wirklich sehr krass auf Performance ausgelegtes Auto, und viele stehen ja auf sowas" - angesichts eines Beschleunigungswerts von 3,9 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und 400 kW Leistung im Boost-Modus durchaus eine faire Einschätzung. Im direkten Vergleich hält er das Tesla Model 3 Performance allerdings für geeignet, den i4 M50 auf der Rennstrecke aufgrund besserer Beschleunigungswerte und rund 300 kg Mindergewicht zu schlagen. Dafür hat der i4 M50 wiederum einen ganz praktischen Vorteil - nämlich die Möglichkeit, eine Anhängerkupplung mit bis zu 1.600 kg Anhängelast zu montieren.
"Dieses Auto ist eigentlich ein elektrifiziertes 4er Gran Coupé" analysiert Chris, "ob das Effizienz kostet weiß ich nicht, das werden wir ausprobieren." Bei der Beurteilung des Kofferraums findet es Chris eine gute Nachricht, daß das Kofferraumvolumen 470l und bei umgeklappten Rücksitzen mit nahezu ebener Ladefläche 1.290l fasst - "das ist toll .. und auch nicht kleiner als bei der Verbrennervariante trotz Hochvoltakku" - und spricht mir aus dem Herzen, wenn er anschließend die weit öffnende Heckklappe lobt - etwas, was mir persönlichz.B. im Vergleich beim Tesla Model 3 fehlen würde. Den fehlenden "Frunk" sieht er allerdings als die schlechte Nachricht - "ich glaube, das ist ein Nicht-Wollen". "Licht ist ja bei Tesla immer so ein Thema" fährt Chris fort - und lobt im Vergleich dazu das optionale "Laserlight" bzw. die Matrix-LED-Beleuchtung des BMW i4. "Dieses Auto wird nicht als Elektroauto wahrgenommen" schätzt Chris aufgrund der großen optischen Nähe des i4 zu seinem Verbrennerbruder. Die rund 80 kWh nutzbare Kapazität der Traktionsbatterie - knapp größer als bei den Mitbewerbern - sollen lt. WLTP-Zyklus beim Basismodell für bis zu 590 km Reichweite genügen; Chris schätzt, daß es in der Praxis für gut 300 Kilometer auf der Autobahn und 400 im Alltag reicht. "Lackierung und Verarbeitung top" lautet sein Kurzurteil, Chris weist noch auf die langen Lieferzeiten aufgrund des Halbleitermangels hin und charakterisiert den Fahrzeuginnenraum anschließend als "typisch BMW", die Belederung des und Carboneinlagen im Armaturenbrett sowie die serienmäßige Akustikverglasung und das Ledergestühl finden seine Würdigung. Dies gilt auch für die Qualität der Sprachsteuerung und der Navigation einschließlich der - allerdings erst mit leichter Verzögerung startenden - Ladeplanung, auch wenn sich die konkret eingeplanten Ladestops nicht im Detail anzeigen lassen. "Also, es ist ein gutes System, aber ein bißchen Verbesserungspotential ist drin" kommentiert Chris das Ergebnis. "Das hier ist halt schon ein enger Fahrgastraum hinten" lautet seine Einschätzung, nachdem er im Fond des Fahrzeugs Platz genommen hat - "da hat das Tesla Model 3 definitiv einen Punkt im Gegensatz zum i4".
"The ultimate driving performance machine" wurde Chris im Briefing angekündigt, auch wenn BMW betont hat, daß das Fahrzeug nicht für die Rennstrecke gemacht ist - "also es ist ein Performancefahrzeug für Landstraßen" sagt Chris, der mit der Kraftentfaltung auf den kurvigen Straßen im Voralpenland zunächst ein wenig fremdelt, nach etwas Eingewöhnung aber Sätze wie "boooah, also er schiebt schon echt grandios vorwärts .., man merkt daß er so'n bißchen Drehzahl aufbaut tatsächlich" von sich gibt - "ist gut um die Kurven manövrierbar, aber nicht das Gleiche wie mit einem M-Verbrennerfahrzeug". Die Einstellmöglichkeiten des Fahrzeugs und der Fahrassistenzsysteme gefallen Chris ebenfalls, insbesondere der automatische Rekuperationsmodus "funktioniert sensationell gut .. also den find' ich schon wirklich top - er nutzt die Energie sinnvoll". Auf der gut gefüllten Autobahn testet Chris eine seiner Lieblingsfunktionen - ab wann beschleunigt der Tempomat beim Spurwechsel auf die Überholspur? - und ist diesbezüglich von der Abstimmung des i4 sehr angetan, beim Test des Mercedes-Benz EQC 400 war das damals im Grunde sein größter Kritikpunkt. Die Elastizität bei flotter Autobahnfahrt beurteilt Chris als "brutal gut" und genießt das Spurtvermögen bis zur abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h - "Wahnsinn, ein richtig gutes Autobahnauto", den Energieverbrauch von 25 kWh/100 km bei dieser Leistung findet er adäquat. Sein Fazit: "Ich muß doch tatsächlich die Aussage in den Raum werfen, daß das hier nun wirklich mein nächstes Auto sein könnte. Warum? Weil ich bisher immer große Autos gefahren bin .. um halt eben eine Langstreckentauglichkeit zu haben, es gab halt nichts anderes ... hier ist es so, daß man endlich ein kleineres Auto hat, was dieselben capabilities bietet wie mein e-Tron S. Man schafft hier 350-400 km Autobahnreichweite wenn man's jetzt nicht übertreibt, man kann von 20-35 kWh alles verbrauchen auf der Autobahn." Auch mit der Ladeleistung von 210 kWp zeigt sich Chris zufrieden. Auf die Negativliste setzt Chris den "Platz im Fond, das muß man erwähnen .. das Tesla Model 3 ist auch schneller lieferbar; die Nichtfilterbarkeit von Ladesäulen bei der Navigationsplanung" und den fehlenden Frunk.