20121224_07Es ist schon einige Zeit her, daß ich hier über den Åkerman EC300 schrieb ... und das hat seinen Grund. Denn beim letzten Einsatz in Weilburg im August 2012 machte der Bagger nur begrenzt Spaß, nervte erneut mit überspringender Kette und kippte bei voller Beladung der Schaufel auch schonmal gerne vornüber. Dies waren einige der Gründe, weshalb ich beschlossen hatte, den Bagger einer Generalüberholung zu unterziehen.

Mein Freund Jörg Tönsmann, mit dem ich auf der Intermodellbau 2012 Seit' an Seit' drei tolle Tage auf der Modellbaustelle erlebt hatte, war freundlicherweise bereit, sich die Sache einmal näher anzusehen ... und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Direkt nach dem Sommerfest des Weilburger-Modellbau-Teams im August brachte ich den Bagger in die Pfalz und 'Töni' sicherte mir zu, sich die Mechanik bei Gelegenheit vorzunehmen.

Am 28.10.2012 schrieb Jörg mir nach einer ersten Bestandsaufnahme dann zunächst Folgendes:
"Den Antriebstrang, die Kettenspanner und Laufrollen habe ich zerlegt und mir mal genau angeschaut. Außer dem Motorzahnrad vom Antriebsstrang habe ich keinen großen Verschleiß festgestellt. Der Kettenspanner ist mit einem Fettspannzylinder ausgestattet, da bin ich auf der Suche nach einer stärkeren Feder, sonst ist alles stabil gebaut. Bei der Untersetzung im Turas habe ich zwei Planetengetriebe bestellt und bekommen - die stammen aus einem Fahrradladen. Die werde ich bald umbauen, sobald der Herbst vorüber ist. Die Laufrollen werde ich auch noch befestigen. Im Heck sollten noch mindesten 5-10kg an Kontergewicht untergebracht werden, damit der Bagger sich nicht ständig aushebt. Die Hydraulik habe ich mir mal angeschaut, das Hauptproblem sind die Ventile, wenn das Erste komplett aussteuert wird, bekommt das Nächste fast kein Öl mehr und dadurch ist auch keine Funktion mehr möglich."

Am Heiligen Abend erreichte mich dann die nächste Nachricht von Jörg, zusammen mit etlichen Bildern. Jörg schrieb:

"Die Fahrwerke sind soweit umgebaut.

  • Die Fahrwerke habe ich mit Planetengetrieben aus Fahrradnaben umgebaut. Dazu musste ich die Naben zerlegen und die Einzelteile für die Bedürfnisse abdrehen. Als nächstes habe ich den Grundkörper gefertigt, der das Planetengetriebe mit Lagerung aufnimmt, gedreht und an die vorhandene Lagerstelle eingepasst.
  • Jetzt musste ich alle Alt-Teile auf das neue Planetengetriebe umändern und den äußeren Mitnehmer zur Aufnahme für den Planeteninnenring und die Lagerstelle herstellen und einpassen.
  • Das Zahnrad, das die Kette antreibt, wurde nun auf den neuen Turas angepasst und mit 12 Bohrungen für die M3 Verbindungsschrauben versehen.
  • Als Nächstes musste das letzte Zahnrad im Getriebe ausgedreht werden und eine Mitnehmerhülse von der Antriebswelle zum Zahnrad gefertigt werden. Diese wurde an der äußeren Lagerstelle mit einem 3mm Mitnehmerstift versehen, um eine feste Verbindung zur Planeteneingangswelle herzustellen.
  • Als Letztes wurden alle Teile auf die passende Länge eingekürzt und zusammengebaut.
  • An den Führungsrollen am Fahrwerk wurden alle 18 Passstifte gegen 5mm Wellenstücke ausgetauscht und vernietet, so dass ein Wandern der Wellen nicht mehr möglich ist. Weiterhin habe ich an den Leiträdern neue Führungen für die stärkeren Druckfedern angefertigt und montiert.
  • Die Fettspanner habe ich komplett zerlegt und auf die stärkeren Federn umgeändert.
  • Dann habe ich die Leiträder mitsamt den stärkeren Federpaketen zusammengebaut. Diese haben die doppelte Spannkraft gegenüber den alten Federn. Nun kann man mit dem Fettspanner die Federn vorspannen.
  • Für eine bessere Standfestigkeit habe ich im Heck 10kg Kontergewicht aus Stahl angefertigt und eingebaut. Hier kann man noch ein paar Kilo aufpacken. Das sollte den Bagger noch standsicherer machen.

So, das war es für's Erste. Heute werde ich mal eine Pause einlegen. Alle gefertigten Teile sind aus Stahl gefertigt um eine lange Lebensdauer zu ermöglichen. Weitere Bilder werde ich Dir demnächst noch zusenden."

Und hier eine Kostprobe dessen, was Jörg da geleistet hat - weitere Bilder gibt es wie immer in der Galerie!

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Doch das sollte noch nicht alles sein - schon bald ging es weiter!

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